Animal Flow

mit Philipp Pichler

I: Wer bist du? Was machst du?

P: Mein Name ist Phillipp und ich komme aus dem Passeiertal. Ich bin gelernter Landschaftsgärtner und für Sport und Bewegung interessiere ich mich schon seit Langem. Zu Animal Flow kam ich im Jahr 2019. Ich hatte zuvor mit Freunden einen Calisthenics-Verein gegründet und wir haben viel zusammen trainiert. In meiner Rolle als Leiter und Trainer habe zweimal pro Woche Damen- und Männergruppen trainiert. In dieser Zeit ist bei mir die Passion, diese Leidenschaft für Bewegung und Training mit dem eigenen Körpergewicht entstanden und durch Zufall bzw. durch Social Media bin ich zu Animal Flow gekommen. 

man hat natürlich nie ausgelernt...

Im Jahr 2019 habe ich in Österreich einen Animal Flow-Workshop besucht und dabei die Basics gelernt. Im Anschluss hatte ich drei Monate Zeit, das Gelernte auf eigene Faust zu vertiefen. Die Rahmenbedingungen und Vorgaben kamen dabei aus Videos, die im Fernstudium durchzugehen waren. Nachdem ich alle Prüfungen und Online-Assesments bestanden hatte, habe ich die Zertifizierung zum Level 1 Instruktor erhalten. Aber man hat natürlich nie ausgelernt, gerade in Sachen Bewegung und Training. Und ja, momentan bin ich in Vorbereitung auf Level 2 – next step sozusagen. Sportmäßig bin ich viel Mountainbike gefahren, war oft klettern, schwimmen, war viel in den Bergen und Bewegung hat mir eben immer schon viel gegeben und das behalte ich so gut es geht bei. 

I: Kannst du kurz erklären, was Animalflow eigentlich ist?

P: Animalflow ist ein bodengebundenes Trainingskonzept. Bodengebunden deshalb, weil wir mit beiden Händen und beiden Füßen die meiste Zeit am Boden sind. Das hat mehrere Vorteile. Durch diese bodennahen Haltungen stärken wir besonders unseren Rumpf, aber auch alle Gelenke wie Sprunggelenke, Kniegelenke, Hüften, Schultern und Handgelenke werden mit einbezogen. Es ist ein super Ganzkörpertraining. Es eignet sich sowohl für Anfänger als Einstieg in den Sport als auch für Profisportler zur Ergänzung ihres herkömmlichen Trainings. 

der Ursprung

I: Cool! Weißt du zufällig, wo das denn entstanden ist?

P: Ja, der Ursprung kommt wie so oft aus Amerika. Vor 14 Jahren wurde Animal Flow von Mike Fitch begründet – Näheres dazu findet man leicht auf Social Media. Er kommt vom Breakdance, Capoeira und hat Yoga, Pilates und ähnliche Konzepte in seine Idee mit einfließen lassen. Das ist eigentlich nichts Neues. Er hat nicht wirklich was erfunden, aber einige Trainingssysteme, die ihm gefallen haben, zusammengefügt und so ist langsam-langsam das Trainingskonzept von Animal Flow entstanden. 

fokussiert und im Moment sein...

I: Dadurch, dass du einen Workshop beim Mental Health Festival abhalten wirst, ist meine wesentliche Frage, wie Animal Flow für dich mit mentaler Gesundheit zusammenhängt?

P: Also auf Animal Flow bezogen, muss ich sagen, finde ich es immer wieder faszinierend, wie durch die verschiedenen Bewegungen dieser Flow entsteht und ich mich immer wieder hineinfühlen muss. Mein Körperbewusstsein wird sehr stark gesteigert und ich vergesse während des Trainings immer mal wieder das ganze Außen, meine kleinen Alltagsproblemchen und andere Herausforderungen. Nur wenn man diese Dinge ausblendet, ist man voll fokussiert und im Moment

du lernst dich über deinen eigenen Körper kennen...

Beim Animal Flow gebe ich verschiedene Bewegungen vor und jede Bewegung hat einen gewissen Namen. Ich kann da ein wenig anleiten und führen. Es erfordert vollen Fokus und Koordination, Gleichgewicht, Kraft und Ausdauer werden gleichermaßen beansprucht. Dieses Zusammenspiel finde ich einfach super! Und zu deiner Frage, was das mit mentaler Gesundheit zu tun hat: in der Trainingszeit bin ich voll im Hier und Jetzt, das ist eigentlich das Herausragende, das bei mir vor allem auch mental wirkt. Es ist die mentale Komponente, im Hier und Jetzt zu sein und gleichzeitig viel über den eigenen Körper zu lernen und sich so durch den eigenen Körper selbst besser kennenzulernen. Durch die Bewegungen lernt man sämtliche Muskeln und Sehnen zu rekrutieren und sie auch wieder gezielt anzusteuern, wenn man sie braucht - auch im alltäglichen Leben.

da kann eigentlich jede:r mitmachen...

I: (lacht) Kannst du noch ein paar Worte zur Gestaltung des Workshops beim Mental Health Festival sagen?

P: Die Einheiten dauern ca. eine Stunde und beginnen mit einem kleinen Warm-up. Anschließend gehen wir einige Basics durch. Mit Hilfe dieser Grundübungen werden wir einen leichten Flow entstehen lassen und Schritt für Schritt herunterbrechen. Am Ende der Stunde werden wir versuchen, diesen Flow gemeinsam zu durchlaufen. Da kann eigentlich jede:r mitmachen, ob sportlich begeistert, fortgeschritten oder Anfänger… ich sage den Leuten immer, schaut auf euch, nehmt euch Zeit, alles auf dem eigenen Level, wer eine Pause braucht, soll sich eine Pause nehmen. Geht aber ruhig an eure Grenzen, ohne euch zu überfordern, jede:r soll einfach auf seinem/ihrem Level mitmachen. Das versuche ich den Leuten immer mitzugeben. Der erste Schritt, um sich ein wenig besser kennenzulernen und seine Bedürfnisse zu beachten, ist, einige simple Fragen zu stellen: Brauche ich jetzt eine Pause? Gebe ich jetzt Vollgas? Darum ist es wichtig, in sich hineinhören! Was brauche ich? Was brauche ich nicht?

 

I: Holt man dabei auch das Animalische aus sich heraus?

P: (lacht) ganz genau… so ungefähr, wenn man will, erweckt das den Tiger in dir (lacht).

 

I: Super! Danke, magst du abschließend noch was sagen?

P: Naa, i frei mi schun! Die Winter-Edition war super bärig und i frei mi schon aufs Sommer-Event!

 

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